Sie wollen Helfen?Unterstüt zen Sie uns mit Geldspenden!

Alle Beteiligten arbeiten ehrenamtlich.

Gerne nimmt Orfanis e.V. Spendengelder entgegen, die u.a. auch für den Treibstoff für die Fahrten geplant sind, jedoch auch für dringend benötigte medizinische Dinge in den Krankenhäusern.

Wenn Sie unterstützen möchten können Sie auf folgendes Spendenkonto bei der Kreissparkasse in Rottweil überweisen:

IBAN: DE28 6425 0040 0009 1313 58
Kennwort: Ukraine & Wöhr Tours

Flyer herunterladen

Berichte zu unseren bisherigen Hilfsfahrten

Vom 22.-24.04.2022 sind wir erneut mit unserem Doppelstockbus nach Oradea-Rumänien gefahren. Unsere Busfahrer waren dankenswerter Weise erneut ehrenamtlich unterwegs.  Nach einer Fahrzeit von 15 Stunden sind wir im Kloster von Oradea angekommen. Hier wurden die Hilfsgüter sofort in unseren Sprinter verladen. Die drei Busfahrer konnten sich nun im Kloster von der Fahrt erholen und ihre notwendige Ruhezeit verbringen.

Tanja Kunder und Nadine Reichert, die seit Beginn unserer Fahrten im Organisationsteam sind, haben unsere Busfahrer begleitet und unterstützt. Sie sind nach Ankunft im Kloster, gemeinsam mit unserem Kontaktmann Michael Maier nach 3,5 Stunden Fahrzeit an der ukrainischen Grenze angekommen. Die Hilfsgüter wurden dort in ein Lager gebracht. Die Medikamente und medizinischen Produkte wurden bereits weiter nach Kiew in ein Krankenhaus transportiert. An der Ukrainischen Grenze sind spontan 4 Flüchtlinge mit zurück ins Kloster gefahren. Am 24.04.2022 um 2.00 Uhr morgens startete dann unser Bus mit insgesamt 39 Flüchtlingen in Richtung Deutschland. Eine Person ist bereits in Budapest ausgestiegen. Ein junger Mann, der zu seiner Familie nach Brüssel weiterreisen wollte, ist in München ausgestiegen. Alle weiteren Personen konnten in Sindelfingen, Ditzingen und Weissach untergebracht werden.

Wir danken auch im Namen von Orfanis und dem Jugendfußball des TSV Heimerdingen allen Spendern für die zahlreichen Geldspenden. Die Summe belief sich auf knapp € 10 000,00. Zusammen konnten wir viel bewegen, das schnell geholfen werden konnte.

Leider können wir momentan noch nicht absehen, wann wir eine weitere Hilfsfahrt durchführen können. Unsere Reisebusse sind nach langen Pandemie bedingten Einschränkungen wieder für Ausflugsfahrten gefragt, sodass wir glücklicherweise wieder „rollen“ dürfen.

Die Hilfsfahrt an diesem Wochenende haben wir nochmals zusammen mit Orfanis organisiert. Tanja hat von Spendengeldern i.H.v. 3.500 EUR von Mitarbeitern der Firma HELUKABEL GmbH in Hemmingen medizinische Hilfsgüter, wie Medikamente, Infusionen, OP-Kittel und weiteren Krankenhausbedarf für ein Krankenhaus in der Ukraine gekauft. Die Apotheke am Rathausplatz in Hirschlanden hat alles zum Einkaufspreis an uns abgegeben. Diese Pakete waren nicht so voluminös, aber dafür besonders wertvoll. Außerdem haben wir 200 kg Kartoffeln und 2 große Säcke Zwiebeln von Biohof Grieshaber und Schmid GbR in Hirschlanden bekommen, die wir im Skiträger hinten am Bus transportiert haben.

Am frühen Samstagmorgen sind wir, Daniel Calandra, Herbert Proß, Norbert Friedrich, Tanja Kunder und ich in Richtung Rumänien gestartet. Es lief gut und nahezu staufrei. Auch an der ungarisch-rumänischen Grenze hatten wir keine Probleme. Nach wenigen Minuten durften wir passieren. Es war ein komisches Gefühl an einer innereuropäischen Grenze einmal wieder kontrolliert zu werden, aber Rumänien gehört nicht zum Schengen-Raum. Daher sind Grenzkontrollen hier üblich.

Kurz hinter der Grenze, in Oradea hatten wir unser Ziel erreicht. Michi Maier von Orfanis und zwei Nonnen haben uns am Kloster bereits erwartet. Die mitgebrachten Spenden wurden in einen Sprinter umgeladen bzw. ins Kloster gebracht. Von den beiden Schwestern wurden wir bekocht und versorgt, bevor wir die kurze Nachtruhe in unseren gemütlichen Zimmern im Kloster angetreten haben.

Um 3 Uhr sind wir aufgestanden. Bald kamen der Bus und zwei Sprinter mit den Geflüchteten an Bord an. Das Gepäck wurde umgeladen und unsere ukrainischen Gäste sind in den Bus eingestiegen. Viele Kinder sind völlig erschöpft von der Flucht und der ca. 4-stündigen Busfahrt direkt wieder eingeschlafen, als sie im Bus Platz gefunden hatten. Neben Müttern mit Kindern hatten wir einige Großeltern, allein reisende junge Frauen, eine Katze und einen hochschwangeren Hund an Bord. Bei letzterem war uns etwas mulmig zumute, wir wollten die Welpen ungern im Bus auf die Welt bringen…

Wir hatten nun 66 ukrainische Staatsbürger an Bord. Dieses Mal ging der Grenzübertritt nicht ganz so schnell. Nach insgesamt über 2 Stunden Warten und Passkontrolle durften wir weiterfahren. Inzwischen war es hell geworden und die vielen Kinder im Bus wurden langsam aktiver. Bald mussten wir wieder zur ersten Pinkelpause anhalten. Wir haben auch Kaffee und Hefezopf zum Frühstück im Bus verteilt. Die Verpflegung wurde diesmal von der Abteilung BAS der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG gespendet.

Neben Kaffee und Hefezopf hatten wir wieder die beliebten Saiten und andere Würstle von der Metzgerei Böhmler, sowie Brot von der Bäckerei Clement, Süßigkeiten, Quetschies, etc. dabei. Für die Kinder hatten wir zudem einige Packungen Schokomilch von den Nonnen bekommen.

Obwohl wir dieses Mal keine WC-Entleerung und keine weitere Grenzkontrolle in Deutschland hatten, ist es abends sehr spät geworden. Tanja, Daniel und ich hatten fast die ganze Fahrt am Handy verbracht um die Geflüchteten, die eine Unterkunft wollten, in passenden Gastfamilien unterzubringen. Dank Svetlana, die perfekt Deutsch spricht, weil sie es bis vor dem Krieg in der Ukraine an der Universität in Charkiw gelehrt hat, konnten wir mit allen Familien ihre Zusammengehörigkeit klären und sie so bestmöglich unterbringen. Sie war mit ihrer Nachbarin quer durch die Ukraine geflüchtet, eine Weile im Wald in einer Hütte untergekommen, bevor sie sich auf den Weg nach Rumänien gemacht haben. Die Nachbarin hat mich groß angeschaut, als ich vor der ungarischen Grenze Svetlana gebeten habe, für uns durchzusagen, dass alle ihre Pässe bereithalten sollen. Sie hatte keinen Pass mehr, der sei mit ihrem Haus verbrannt, sagte sie. Ob Svetlana wohl in Deutschland einen Job finden würde, wenn sie bei ihrem Freund in Singen angekommen wäre, hat sie uns gefragt. Wir sind uns ganz sicher, dass sie inzwischen schon etwas gefunden hat. Die Gastgeber haben uns um 23 Uhr sehnsüchtig am Messegelände in Stuttgart erwartet, wo wir auch all diejenigen aussteigen ließen, die am nächsten Tag von hier aus weiterreisen wollten. Tanja hat diese Gäste noch zur Aufnahme in die Messehalle begleitet, wo sie sie kurz anmelden musste.

Unterwegs nach Weissach haben wir eine 5-köpfige Familie in Flacht aussteigen lassen, wo sie von ihrer Gastfamilie und einer Vertreterin des Vereins Pro Asyl in Empfang genommen wurden. Die Familie mit der Katze ist für eine Nacht bei uns zuhause untergekommen.

6 weitere Personen hat Daniel mit einem Sprinter in der Nacht noch nach Ditzingen ins Best Western Hotel gefahren. Dieses bietet Geflüchteten auf der Durchreise Unterkunft für eine Nacht und Frühstück. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei der Mitarbeiterin Melanie Maier bedanken, die über 3 Stunden nach Feierabend auf unsere Gäste gewartet hat um ihnen noch die Zimmerschlüssel zu geben und in ihre Zimmer zu bringen. Auch Daniel hat noch beim Ausladen geholfen und eins der schlafenden Kinder ins Zimmer getragen.

Für die Kinder muss es eine Tortur gewesen sein so lange in verschiedenen Bussen an einen unbekannten Ort mit unbekannten Menschen zu fahren. Und trotzdem haben wir selten mal eines der Kinder weinen oder schreien hören. Überwiegend haben sie sich irgendwie beschäftigt. Da wir Glück mit dem trockenen Wetter hatten, konnten sie sich wenigstens in den Pausen etwas bewegen. Unser jüngster Gast war die kleine Varvara, sie ist gerade ein Jahr alt. Zusammen mit ihrer Schwester Lisa und ihrer Mutter ist sie in einer Gastfamilie untergekommen.

Am Montag ging es für die Gäste des Best Western Hotels schon wieder in den Bus. Daniel hat sie nach Sankt Blasien gefahren, wo sie in einer Jugendherberge durch Orfanis untergebracht wurden. Er wurde dort wie ein Held empfangen und herzlich begrüßt, da viele Bewohner der JuHe ihn vom vorangegangenen Wochenende kannten.

Die Familie mit der Katze wurde zumindest soweit zusammengeführt, als dass der 18-jährige Sohn von Polen nach Stuttgart gekommen war. Er wurde von unserer Olga (siehe Bericht 1. Fahrt) mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Stuttgart am Bahnhof abgeholt. Am Nachmittag wurde die Familie in eine kleine Wohnung bei Böblingen gebracht, wo sie nun ebenfalls von Gastfamilien betreut wird.

Wir sind auch nach dieser Fahrt auf’s Neue zutiefst beeindruckt vom Mut und der Tapferkeit dieser Menschen, die sich uns anvertraut haben, von den Kindern, die alles geduldig ertragen und dabei sogar noch zu kleinen Späßen mit Daniel aufgelegt sind. Auch wenn der Anlass unbeschreiblich traurig und vollkommen unverständlich ist, so sind wir doch dankbar, die Menschen kennen gelernt und ihnen hoffentlich geholfen zu haben.

Seit einigen Tagen war Monika Wöhr-Kühnemann mit der Hilfsorganisation Orfanis – Hoffnung und Zukunft für Waisen e.V. in Kontakt.

Ein Mitarbeiter der Organisation hat sein Leben in Deutschland weitestgehend „auf Eis gelegt“ und widmet sich voll und ganz der humanitären Hilfe in der Ukraine. Er pendelt zwischen seiner Familie in Deutschland, Oradea in Rumänien, wo er in einem Kloster unterkommt und der Ukraine. So hat er zum einfacheren Transport von Hilfsgütern unseren Sprinter von Wöhr Tours in Rumänien dabei.

Bei einem seiner Besuche in Weissach hat er alle noch übrigen gespendeten Lebensmittel, Hygieneartikel und Klamotten von unserer ersten Fahrt abgeholt und in die Ukraine gebracht.

Für dieses Wochenende ist unser Bus von Orfanis zum Transport von Geflüchteten nach Sankt Blasien im Schwarzwald gebucht worden. Unser Mitorganisator und Fahrer Daniel Calandra hat sich am Freitagnachmittag mit Norbert und Christoph Friedrich auf den Weg nach Oradea in Rumänien, 7 km hinter der ungarisch-rumänischen Grenze gemacht. Auch dieses Mal waren wieder alle Fahrer ehrenamtlich unterwegs. Christophs Frau war ebenfalls zur Versorgung der Gäste an Bord mit dabei.

Samstags ist das Team im Kloster in Oradea angekommen. Dort konnten sie sich ein paar Stunden Ruhe gönnen und sie wurden von Schwester Fidelis und den anderen Schwestern gut versorgt.

Am späten Samstagsabend kamen der Bus und einige Sprinter mit den Geflüchteten an Bord in Oradea an. In der Nacht von Samstag auf Sonntag begann die Heimreise. Anders als von Polen nach Deutschland, gibt es von Rumänien nach Ungarn Grenzkontrollen, da Rumänien nicht zum Schengen-Raum gehört. Die Kontrolle der ukrainischen Reisepässe ging aber einigermaßen schnell und es scheint kaum Unklarheiten gegeben zu haben. Nach 1,5 Stunden ging die Fahrt weiter.

Leider wurde der Bus aber an der österreichisch-deutschen Grenze nochmal gestoppt. Aus Angst haben 3 der Geflüchteten ihren Reisepass nicht gezeigt, was aber das Busteam nicht mitbekommen hat. Auch dieses Mal gab es natürlich wieder einige Verständigungsschwierigkeiten. Dadurch hat auch diese Kontrolle die Fahrt um weitere 2 Stunden verzögert. Ein weiteres ungeplantes Vorkommnis war die volle Bustoilette, sodass ein Busunternehmen gefunden werden musste, wo die Toilette geleert werden konnte. Alle Herausforderungen hat das Busteam gemeistert.

Am Sonntagabend kam der Bus in Sankt Blasien an, wo fast alle Gäste ausgestiegen sind. Vor Ort wurden zunächst bei allen Mitfahrenden Corona-Tests durchgeführt. Anschließend hat das Team die letzte Etappe der Reise angetreten. Eine Familie mit 4 Personen konnte Daniel bei seinem Bruder unterbringen. Sie sind bis zum Schluss an Bord geblieben.

Die Aktion ist am Samstag, den 05.03.2022 entstanden. Bei Wöhr Tours sind zwei Ideen zusammengetroffen: Daniela Ventrella vom Gospelforum Stuttgart wollte Hilfsgüter in ein Lager in Polen bringen. Das Gospelforum hatte dazu auf seiner Internetseite aufgerufen. Gleichzeitig habe ich von einem befreundeten Busunternehmer im Raum Freiburg erfahren, dass er eine ähnliche Fahrt unternommen und auf den Rückweg Menschen mit hier her nach Süddeutschland gebracht hatte. Ich habe sofort entschieden, dass ich auf dieselbe Weise helfen möchte. Daniela Ventrella hatte gleichzeitig unseren langjährigen Reisebusfahrer Daniel Calandra kontaktiert. Über familiäre Verbindungen haben wir Kontakt zu Arthelps aufgenommen. Die gemeinnützige Organisation ist seit Jahren in der Ukraine aktiv und hat gute Beziehungen zu vielen Einheimischen.

So war schnell klar: Wir ziehen das durch.

Aufgrund seiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Jugendfußballverein Heimerdingen hatte Daniel Calandra auch dort schnell viele Unterstützer gefunden. So hatte sich Tanja Kunder, die Jugendleiterin bereit erklärt, in ihrem Privathaus die Sachspenden anzunehmen, zu sortieren und zu verpacken. Natürlich mit tatkräftiger Unterstützung „ihrer Jungs“, die später am Donnerstagabend auch beim Verladen der unglaublich vielen tollen Sachspenden in den Doppelstockbus geholfen haben. Zusätzlich wird von mehreren Familien in Ditzingen und Umgebung Wohnraum für die Geflüchteten zur Verfügung gestellt. Auch hierfür liefen die Fäden bei Tanja zusammen.

Gleichzeitig habe ich aus einer „Müttergruppe“ heraus eine neue Whatsapp Gruppe gegründet, die Sachspenden zur Verpflegung der Geflüchteten auf der anstrengenden und langen Reise nach Deutschland im Bus zu Wöhr Tours ins Büro gebracht haben. Hier wurde von Babykeksen über Hygieneartikel, medizinische Produkte, Kleidung, … bis hin zum Kindersitz alles gesammelt und noch am Freitagvormittag sortiert und verpackt. Wir haben auch hier so viele Sachspenden erhalten, dass wir für diese erste Fahrt gar nicht alles mitnehmen konnten.

Daniel Calandra und Monika Wöhr haben zudem Sachspenden wie FFP2-Masken und Corona-Tests von der Firma Arbeitsschutz Schneider Heimerdingen, Wurst von der Metzgerei Böhmler, Getränke vom Getränkehandel Häcker und Backwaren von der Bäckerei Clement in Weissach organisiert. Außerdem wurden Care-Pakete mit belegten Brötchen, Süßigkeiten und Obst von der Gaststätte Adler und Frau Schäufele senior gespendet.

Geldspenden konnten auf das Spendenkonto von Arthelps überwiesen werden, von denen der Sprit für den Bus finanziert wird.

Es war für alle eine arbeitsreiche Woche mit Höhen und Tiefen, aber immer mit großer Vorfreude endlich aktiv etwas tun zu können um den Menschen in der Ukraine zu helfen.

Am Freitagnachmittag (11.03.2022) ging es für die 4 Fahrer/innen Alexandra Brecht, Daniel Calandra, Reinhold Herbert und Herbert Broß sowie unsere Begleiterin Tanja Kunder los in Richtung Polen. Am Samstagvormittag sind wir am Lager nahe Lublin in Polen angekommen. Zunächst haben wir zu fünft den vollen Bus wieder ausgeladen und die Kisten auf Paletten sortiert. Anschließend mussten die Paletten verpackt werden. Dank der Erfahrung zweier unserer Busfahrer als LKW-Fernfahrer haben wir auch das geschafft. Der einzige Helfer, ein angestellter des Lagers, kam erst, als fast alle 7 Paletten fertig verpackt und mit Packlisten versehen waren.

Erschöpft und müde, aber weiterhin guten Mutes, haben wir uns ein Quartier für die Nacht unweit von Lublin gesucht. Bereits am nächsten Morgen ging es um 7 Uhr ausgeschlafen und frisch für die anstrengende Rückreise los, zunächst an die ukrainische Grenze. Nach ca. 2-stündiger Fahrt haben wir den Grenzübergang Dolhobyczow-Kolonia erreicht. So ruhig hatten wir es uns hier nicht vorgestellt, aber es lag trotzdem große Anspannung in der Luft. Unterwegs waren uns bereits viele Busse und immer wieder die polnische Feuerwehr begegnet, die auch hier eine Sammelstelle für Geflüchtete aus der Ukraine eingerichtet hat. Als wir gerade dabei waren, mit dem Bus in einem Feldweg zu wenden, sind die Helfer von Arthelps, darunter Rea Garvey, auf den Bus zugestürmt. Sie hatten uns bereits erwartet. Für sie als EU-Bürger war der Grenzübertritt einfacher, als für unsere späteren Passagiere. Zunächst sind wir direkt an der Grenze geblieben und haben vor dem Bus auf zwei Biertischen unsere Spenden aufgebaut, damit jede Familie, die über die Grenze kam, sich versorgen konnte. Schnell saßen die ersten Geflüchteten im warmen Bus. Unser heißer Kaffee und die mitgebrachten Care-Pakete kamen bei allen sofort gut an. Bald mussten wir zu der Sammelstelle fahren, da einige Geflüchtete, die von Arthelps von einem Gemeindezentrum nahe Lwiw an die Grenze gebracht worden waren, versehentlich mit anderen Fahrzeugen dorthin mitgefahren sind.

Bei der Abreise um die Mittagszeit am Sonntag zunächst Richtung Warschau hatten wir ca. 50 Personen an Bord, der obere Stock des Doppelstocks war also fast bis auf den letzten Platz belegt. Nach ca. 6-stündiger Fahrt sind wir in Warschau angekommen. Diese hatten wir 1x an einer Raststätte unterbrochen. Eigentlich sollte dies nur eine kurze WC-Pause werden, aber die polnische Feuerwehr hat auch an Raststätten Versorgungsstationen eingerichtet, wo es u.a. heiße Würstle vom Grill gab, die unsere Passagiere anzogen. Als es hieß „alle da“, fuhren wir weiter. Doch am Ende des Beschleunigungssteifens fiel auf, dass wir jemanden vergessen hatten. Der Fotograf von Arthelps ist kurzentschlossen losgelaufen um die Frau abzuholen. Ich bin ihm hinterher, da ich wusste, wie sie aussah. Es war die Mutter eines behinderten 18-jährigen Jungen. Sie kam uns bereits aufgeregt entgegen. Als sie mich erkannte, war ihr die Erleichterung anzusehen. Sie nahm mich an die Hand und lief los. So ein Beschleunigungsstreifen ist ganz schön lange, wenn man zu Fuß gehen muss. Sie hat mir klar gemacht, dass wir schneller laufen müssen und so sind wir an der Autobahn entlang zum Bus gerannt. Sie hat meine Hand die ganze Zeit festgehalten.

In Warschau haben einige den Bus verlassen um von hier mit dem Zug weiterzufahren. Andere sind zugestiegen. Eine Mutter mit Tochter wurde von Tanja am Bahnhof völlig aufgelöst und desorientiert an einem Info-Schalter gefunden. Mit Ivan, dem Übersetzer von Arthelps, hat sie sie angesprochen und überzeugt, mit uns mitzukommen. Insgesamt hatten wir nun 41 Geflüchtete an Bord. Nach knapp 2 Stunden ging es weiter Richtung Deutschland. Am Montagmorgen gegen 6.30 Uhr haben wir zur Frühstückspause angehalten. Es gab Kaffee und Tee, Kaba für die Kinder, heiße Würstle, Brot, Kuchen und noch vieles mehr. Das Frühstück kam sichtlich gut an.

Unsere komplett staufreie Fahrt neigte sich dem Ende entgegen. Nun hieß es Abschied nehmen von unseren Mitreisenden, die sich ihr Ziel nicht ausgesucht haben. Wir haben uns über Mikrofon bedankt für das große Vertrauen, das uns entgegengebracht wurde und die mutige und tapfere Entscheidung ihre Heimat zu verlassen. Wir sind mit euch traurig, dass ihr eure Heimat verlassen musstet und doch dankbar euch kennengelernt zu haben. Dank Olga, die unsere englischen Worte versteht, konnte alles ins Ukrainische übersetzt werden und auch während der gesamten Reise hat sie uns geholfen, mit den Mitreisenden in Kontakt zu kommen, die Gastfamilienzuteilung durchzuführen, Corona-Tests durchzuführen und all das trotz ihrer traurigen Situation mit viel Humor und großer Ruhe. Ohne Olga wäre vieles nicht möglich gewesen! Wir danken ihr auch auf diesem Weg nochmal ganz herzlich.

Gegen 11 Uhr sind wir in Filderstadt Bernhausen an der Schatztruhe angekommen, wo wir schon sehnsüchtig erwartet wurden. Hier gab es ein leckeres und umfangreiches Brunch-Kuchen-Buffet, frischen Kaffee und einen Platz zum Sitzen in der Sonne. Eine Übersetzerin war vor Ort, um die vielen Fragen der Geflüchteten zu beantworten. Einige sind von hier aus mit dem Zug weitergereist zu Bekannten oder Verwandten in Deutschland. Zwei Familien sind in Filderstadt bei Gastfamilien untergekommen. Drei weitere Familien haben wir mit nach Weissach genommen, wo sie von ihren Gastfamilien abgeholt wurden. Darunter auch Olga mit ihren beiden Söhnen und ihren Eltern, Tamara, die wir an der Raststätte vergessen hatten, mit ihrem Sohn Daniel, und eine Mutter mit 3 Kindern und ihrer Mutter, die nördlich von Kiew tagelang in einer völlig zerstörten Stadt in einem kalten Keller ausgeharrt hatten, bis sie von Arthelps geholt und in Sicherheit gebracht wurden. Die Augen der Kleinen fingen an zu strahlen als sie gehört hat, dass ihre Gastfamilie Schneider in Heimerdingen Pferde hat.

Wir hoffen, dass wir noch vielen weiteren Menschen bei künftigen Aktionen dieser Art helfen können.

Wir möchten uns nochmal herzlich für den vielen Zuspruch und vor allem für die unglaublich großzügigen Spenden bedanken, ohne die die Aktion nicht möglich gewesen wäre:

  • Bäckerei Clement
  • Metzgerei Böhmler
  • Getränke Häcker
  • Arbeitsschutzsicherheit Schneider
  • Müttergruppe „Hilfstransport Ukraine“
  • Metzgerei Schäufelin Hemmingen
  • Gaststätte Da Dario Hemmingen
  • Blumenlädle Heimsheim
  • Wöhr Tours
  • und bei den vielen privaten Spendern, die uns mit Geld unterstützt haben